Mittwoch, 13. August 2025

Nadelmäppchen nach Vorbild des 18. Jahrhunderts – Handgenähtes Nähzubehör

Zur Geschichte

Nadelmäppchen waren im 18. Jahrhundert ein gängiges und praktisches Nähzubehör, häufig in Handarbeit gefertigt. Sie existierten in verschiedenen Formen – darunter auch das blütenblattförmige Design, das ich für dieses Projekt gewählt habe.

quelle pinterest

Die Idee

Irgendwie möchte ich auf historischen Veranstaltungen nicht wie die letzte Hummel krampfhaft meine moderne Tupperbox mit Nadeln und Garn unterm Tisch verstecken. Das Projekt schien in angemessener Zeit machbar und ich habe Freude am Sticken gefunden. Leider habe ich aktuell nur eher zarte Seidenbänder zum Sticken auf Lager, also ist das Mäppchen farblich keine exakte Reproduktion, orientiert sich aber stark an historischen Vorbildern in Form und Verarbeitung.

✂ Die Umsetzung

Die Materialwahl – Seidengarn, Seidenbänder und Wolle – entspricht dem, was im 18. Jahrhundert gebräuchlich war. Für die Außenseite habe ich weiße Seide verwendet und mit Seidengarn und dünnem Seidenband ein schlichtes Blumenmotiv gestickt (das Muster wie im Orginal). Die Kanten sind mit schmalem Seidenband eingefasst. Innen sorgen Lagen aus leicht karierter Wolle für sicheren Halt der Nadeln. Die Naht an der unteren Seite, wo sich die Blätter treffen und zusammen fixiert sind, wird durch jeweils zwei Rosetten aus Seidenband und zwei Perlmut-Knöpfen verdeckt. Ein geschickter und schöner Abschluß, wie ich finde.

Genäht und gestickt habe ich das gesamte Stück von Hand. Auch wenn das Projekt klein ist, erlaubt es einen intensiven Einblick in die historische Arbeitsweise und ergibt ein nützliches Accessoire für Reenactment oder das eigene historische Nähset.

Projekt: Regency Nadelmäppchen
Projekt-Art: Regency Näh-Accessoire
Material: weißer Seidentaft, Seidengarn, Seidenband
Projektlaufzeit: Juli 2025
Nähzeit/Stickzeit insgesamt ca 1 1/2 Tage
Schnitt: nach Orginalbild
Es lief nebenbei: Netflix Crime Doku "Stair Case"

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