Montag, 12. Mai 2014

Jacke für das 18. Jahrhundert

Vom 09.-11. Mai waren im Schloß Bückeburg die "Lebendigen Barocktage" statt. Dabei wird das ein Großteil des Schlosses mit Darstellern belebt, Geschichte zum Anfassen sozusagen. Die Besucher werden eingeladen mit den Darstellern zu sprechen und sich über diese Zeit zu informieren. Die bezaubernden Räumlichkeiten des Schlosses waren verschiedenen Themen zugeordnet, der zeitliche Rahmen entsprach 1763. Unter anderem gab es einen Apotheker, einen Maler, ein Kinderzimmer, ein Handarbeitszimmer, einen Parfumeur, einen Gewürzhändler, einen Salon für die Damen, einen Tanzsaal mit Tanzdarbietungen, einen Jadgsaal, ein Spielzimmer und diesen wunderbaren Menschen der Füße mit Seife, heißem Wasser und Massage verwöhnt hat, im Boudoir (leider hatte ich keine Zeit *seufz*). Die Darstellungen waren sehr professionell, das Bild stimmig und im Schloß wunderbar in Szene gesetzt. Neben beeindruckenden Reitvorführungen in der Reithalle der Hofreitschule Bückeburg marschierte und exerzierte das Millitär und führte Kanonen und Waffen vor.
Sowas hätte ich gern mal näher bei mir. Von diesen schönen Dingen habe ich leider viel zu wenig mitbekommen, ich habe gearbeitet und zwar als Köching und Dienstmädchen, denn die Darsteller müssen ja auch mal essen und trinken. Ich koche wirklich gern, allerdings bin ich als Büromensch irgendwie nicht auf Dauer fürs Stehen und Rumlaufen geeignet. Hut ab vor Leuten die Jobs haben in denen man viel steht und läuft. Meine Füße schmerzen heute immer noch und auch der Rest vom Körper. Der Arbeitstag begann früh und endete spät. Neben kochen, Wasser bringen, Buffett aufbauen, Geschirr auftragen, Abräumen etc. hat man kaum etwas von Besuchern und nur am Rande etwas von den Darstellern. Schade, sollte ich nächstes Jahr wieder gebraucht werden, will ich mir mehr Zeit nehmen und auch etwas mehr vom Schloß und dem umliegenden Gelände mitbekommen. Einen Tag vorher hab ich mir dann auch noch ein neues Jäckchen aus fliederfarbenen Leinen genäht, da ich nicht mit Seide in der Küche stehen wollte. Die anderen Sachen hatte ich schon vorher genäht:
  • Unterhemd (Shift) aus Leinen und komplett handgenäht)
  • Schnürbrust aus Seide (mit Plastikfischbein wegen der Elastizität und mit Maschine genäht)
  • Haube (aus Batist und handgenäht)
  • Tuch (Batist und handgenäht)
  • Unterrock (Baumwolle und noch modern genäht, war das erste was ich vor Jahren genäht habe)
  • Oberrock (Wolltuch, vorwiegend handgenäht)
  • Schürze (handgenäht aus Leinen, nicht meine eigene, die ist zu groß und muss korrigiert werden)
  • die neue Jacke (Leinen, vorwiegend handgenäht, vorn mit Schnürrung)

Iich glaube das Bild könnte ganz stimmig sein. Jedenfalls bin ich froh dass ich die Jacke noch rechtzeitig fertig bekommen hat und die gepasst hat. Die neuen Schuhe kamen kurz vorher doch noch rechtzeitig, bestellt bei Fugawee. Soweit haben sie gepasst, aber warum lässt man den Zehen nach oben nicht ein bischen mehr Raum? Mein Fuß ist schmal, aber nicht platt. Mein großer Zeh meckert immer noch. In dem Hobby muss man leidensfähig sein.

Hier mal ein Bild mit der Gesamtansicht:
Lieschen Müller
Erwähnte ich dass mir die Füße wehtun? Demnächst folgen noch ein paar andere Bilder und noch ein kleiner Bericht über die Küche. Jetzt bin ich erstmal platt!

1 Kommentar:

  1. Jaja, die Füße... ich bin viel laufen und stehen gewöhnt, aber das mit der mangelnden Zzehenfreiheit kenn ich :/
    Nach dem ersten WE Bayreuth damals hatte ich zwei blaue Zehnägel, seitdem tape ich die Füße, bevor es los geht; das schützt wenigstens vor Verletzungen.

    Bin gespannt auf weitere Bilder :)

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